Unterschiede: DTG und Siebdruck
Da sich die Druckverfahren zwischen dem digitalen Direktdruck (DTG) und Siebdruck grundlegend unterscheiden, weisen beide verschiedene Vor- und Nachteile auf. Unterschiede bestehen unter anderem im Aufwand für die Einrichtung, die Darstellung des Farbspektrums sowie die Umsetzbarkeit von farbechten Druckergebnissen. Die Wahl des passenden Verfahrens hängt daher von den jeweiligen Anforderungen ab.
Auflagen
Die Vorarbeit bzw. der Einrichtungsaufwand im Siebdruckverfahren gestaltet sich als aufwändig. Jede Farbe wird angemischt und erfordert die entsprechende Herstellung einer Siebdruckschablone und eines Films. Für kleine Auflagen lohnt sich daher der Siebdruck nicht bzw. fallen die Kosten für die Herstellung entsprechend hoch aus. Dafür sinken die Kosten mit steigender Stückzahl, sodass sich der Siebdruck bei Großauflagen wiederum rechnet.
Da die Vorarbeit im Digitaldirektdruck demgegenüber gering ausfällt, eignet sich dieses Verfahren sowohl für Kleinst- als auch für Einzelauflagen. Die Kosten bleiben unabhängig von der Anzahl der zu bedruckenden Textilien konstant.
Farben
Farbspektrum
Im Siebdruck ist die Anzahl der Farben begrenzt, da für jede Farbe ein Film und eine Schablone zu erstellen ist. Im Vergleich dazu bietet der DTG-Druck eine nahezu unlimitierte Anzahl an Farben, zumal jede CMYK-Farbe reproduzierbar ist. Daher lassen sich mit DTG fotorealistische Motive und komplexe Farbverläufe problemlos realisieren.
Farbechtheit
Schwieriger ist es, im digitalen Direktdruck ein farbechtes Druckergebnis umzusetzen, mit Ausnahme eines Volltondrucks in Schwarz oder Weiß. Grund für die Schwierigkeiten sind zum einen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Druckmaschinen und zum anderen ein nicht standardisierter und normierter Werkstoff. Aufgrund des komplexen Zusammenspiels zwischen Textilvorbehandlung, Druckfarben und Trocknung kann es zu leichten Schwankungen kommen, die mit bloßem Auge kaum bis nicht erkennbar sind.
Das Siebdruckverfahren wiederum ermöglicht einen farbechten Druck. Im Textildruck kommen in der Regel Plastisolfarben zum Einsatz, die auf dem Textil haften und im Vergleich zu den wasserbasierten Digitaldruckfarben weniger stark in die Faser einziehen und wechselwirken. Des Weiteren werden die Druckfarben im Siebdruck häufig nach fest definierten Mischrezepten gemäß des Pantone-Farbsystems angemischt. Nimmt ein farbechter Druck einen besonders hohen Stellenwert ein, wie etwa im Zuge eines Corporate Designs, ist der Siebdruck dem DTG-Druck vorzuziehen.
Sonderfarben
Sonderfarben wie Neon- oder Metallic- bzw. Schmuckfarben lassen sich im Siebdruck ebenfalls anhand des Pantone-Farbsystems gut umsetzen. Im Digitaldirektdruck kann es zu starken Abweichungen zwischen Vorlage und Druck kommen, da Sonderfarben konvertiert und durch den CMYK-Farbraum lediglich simuliert werden. Gold entspricht beispielsweise eher einem Oka-Farbton und Silber einem Grauton.
Vor- und Nachteile
Nachfolgend ein direkter Vergleich zwischen DTG und Siebdruck, aus dem die Vor- und Nachteile der jeweiligen Druckverfahren hervorgehen:
DTG | Siebdruck | |
Einrichtung | Geringer Aufwand | Hoher Aufwand, aufgrund der Erstellung von Drucksieb, -film und Farbseparation |
Auflagen | Geeignet für Einzel- und Kleinauflagen | Geeignet für mittelgroße und Groß-Serien |
Kosten | Je größer die Auflage, desto höher die Kosten | Je größer die Auflage, desto geringer die Kosten |
Produktions-geschwindigkeit | Hohe Geschwindigkeit bei Einzel- und Kleinauflagen | Hohe Geschwindigkeit bei mittelgroßen und Großauflagen |
Farbanzahl/ | Darstellung von unbegrenzten Farben und komplexen Farbverläufen | Begrenzte Farbanzahl darstellbar |
Farbechtheit/ | Farbechte Druckergebnisse und Sonderfarben nur bedingt realisierbar | Gute Umsetzbarkeit von farbechtem Druck und Sonderfarben |
Bedruckstoff | Ideal für Baumwoll-Textilien, suboptimal bei hohem Polyesteranteil | Nahezu alle Textilien bedruckbar |
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