In der digitalen Bildbearbeitung bilden Pixelgrafiken und Vektorgrafiken zwei grundlegende Typen. Ihre Gemeinsamkeit liegt in der Funktion, Bilder in eine digitale Form zwecks Darstellung und Bearbeitung umzuwandeln. Dennoch bestehen elementare Unterschiede zwischen den beiden Grafikformaten. Während sich eine Pixelgrafik aus unzähligen Bildpunkten (Pixeln) rasterförmig zusammensetzt, basieren Vektorgrafiken auf geometrisch definierten Grundelementen (Vektoren). Beide Formate verfügen über Vor- und Nachteile, sodass die Anwendungsgebiete von der jeweiligen Anforderung abhängen.1

Textildruck-Kontext:

Im Segment Textildruck werden Pixelgrafiken überwiegend im digitalen Direktdruck (DTG) und im Sublimationsdruck eingesetzt, da hierüber vielzählige Farb- und Helligkeitswerte realisierbar sind. Im Siebdruckverfahren können Pixel ebenfalls gut umgesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Größe der Bildauflösung hinreichend ist. Allerdings finden im Siebdruck häufig Vektorgrafiken Anwendung, zumal sie verlustfrei skalierbar sind und geringe Datenmengen erzeugen. Weitere Einsatzbereiche von Vektorgrafiken sind unter anderem der Flock- und Flexdruck.

Definition

Begriffserklärung: Pixelgrafik

Pixelgrafiken werden auch Rastergrafiken genannt, da sie sich aus rasterförmig angeordneten Pixeln (Bildpunkten) zusammensetzen. Jedes Pixel ist einem Farbwert zugeordnet. Die Menge der Bildpunkte (Bildgröße oder -auflösung) sowie die Anzahl der Farben (Farbtiefe) ergeben zusammen die Dateigröße. Beliebte Dateiformate sind JPEG, PNG, TIFF, BMP und GIF. Üblicherweise werden Grafikprogramme wie Adobe Photoshop, Fireworks, Gimp und PaintShop Pro eingesetzt.2

Nahaufnahme einer Pixelgrafik

Nahaufnahme einer Pixelgrafik; DavidZydd, Pixel, Pixabay

Begriffserklärung: Vektorgrafik

Dahingegen bestehen Vektorgrafiken nicht aus einzelnen Pixeln, sondern aus geometrisch definierten Grundelementen, auch Primitive genannt. Hierzu gehören beispielsweise Linien, Kurven, Kreise und Rechtecke, die durch mathematische Formeln definiert werden. Für die Darstellung eines Kreises etwa benötigt man lediglich die Position des Mittelpunkts, den Radius und die Füllfarbe. Gängige Dateiformate sind AI, EPS, SVG sowie TIFF und WMF. Gebräuchliche Grafikprogramme sind Adobe Illustrator, Coral Draw und Inkscape.3

Darstellung einer Vektorgrafik in Inkscape

Erstellung einer Vektorgrafik (Inkscape); P. Jaworski ( PioM ),POLAND/Poznań; , inkscape devolpers, Inkscapepiom1, CC BY-SA 3.0

Vor- und Nachteile

Vor- und Nachteile der Pixelgrafiken

Da der Anzahl der Farben sowie der Farb- und Helligkeitswerte bei Pixelgrafiken kaum Grenzen gesetzt sind, lassen sich hierüber detailreiche Bilder mit komplexen Farbverläufen problemlos realisieren, wie zum Beispiel bei fotorealistischen Motiven. Aus diesem Grund erfreuen sich Pixelgrafiken nicht nur im geschäftlichen, sondern auch im privaten Umfeld äußerst großer Beliebtheit.

Nachteilig hierbei ist, dass Pixelgrafiken sich nicht ohne Verluste skalieren lassen. Während bei einer Verkleinerung durch die Verringerung der Pixelanzahl Details entfallen, hat eine Vergrößerung einen höheren Qualitätsverlust zur Folge. Grund hierfür ist die Vergrößerung der Bildauflösung und absoluten Pixelgröße, während die Pixelzahl konstant bleibt. Die Grafik wirkt dadurch unscharf. Des Weiteren beanspruchen Pixelgrafiken eine Menge an Speicherplatz. Je höher die Bildqualität, desto größer fällt die Dateigröße aus.4

Vergrößerte Pixel- und Vektordatei

Vergrößerte Pixel- und Vektordatei; User:Nil Einne, Orc – Raster vs Vector comparison, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Vor- und Nachteile der Vektorgrafiken

Vektorgrafiken verfügen über eine vergleichsweise geringe Dateigröße, zumal sie aufgrund der überschaubaren Bildinformationen wenig Speicherplatz erfordern. Ein weiterer Vorteil ist die beliebig große verlustfreie Skalierbarkeit. Hierdurch können Objekte vergrößert werden, ohne an Schärfe zu verlieren. Da man mittels der Primitiven geometrische Formen und Schriften optimal umsetzen kann, werden sie häufig bei der Erstellung von Logos eingesetzt.5

Allerdings lassen sich hohe Farb- und Helligkeitswerte sowie facettenreiche Farbverläufe in einer Vektorgrafik mathematisch nicht modellieren und daher schwer darstellen. Beispielsweise beanspruchen Schattierungen und Reflektionen einen hohen Zeitaufwand, da zusätzliche Elemente in den jeweiligen Farbabstufungen angelegt werden müssen. Aufgrund der mathematischen Berechnung von Verläufen und Farben können Vektorgrafiken die Komplexität einer Pixelgrafik nicht erreichen. Darüber hinaus fällt die Bearbeitung von Vektordateien komplizierter als der Umgang mit Pixeldateien aus.6

Rasterung und Vektorisierung

Pixelgrafiken lassen sich bei Bedarf in Vektorgrafiken konvertieren, indem die Objekte in Vektoren umgewandelt werden. Die sogenannte Vektorisierung ist manuell mittels Nachzeichnung durchführbar. Hierdurch sind sehr gute Ergebnisse realisierbar, allerdings beansprucht diese Option einen hohen Aufwand. Daneben liefern einige  Bildbearbeitungsprogramme eine Vektorisierungsfunktion, allerdings mit eher bescheidenen Resultaten. Die umgekehrte Variante, also die Konvertierung von einer Vektor- in eine Pixelgrafik nennt sich Rasterung und ist deutlich leichter.

Übersicht

Pixelgrafik

Vektorgrafik

Farbanzahl/Farbverläufe

Nahezu unbegrenzte Farbvielfalt; Farbverläufe problemlos darstellbar

Farbvielfalt und Darstellung von Farbverläufen begrenzt

Skalierbarkeit

Unscharf bei Vergrößerung

Verlustfreie Vergrößerung und Verkleinerung

Dateigröße

Viel Speicherplatz

Kleine Dateigröße

Konvertierung

Vektorisierung aufwendig oder mit Qualitätsverlust verbunden

Rasterung unkompliziert

Bearbeitung

Leichte Bearbeitung

Schwerere Bearbeitung (als Pixelgrafik)

Format

Gängiges Format

Bilder müssen für Wiedergabe gerendert werden

Anwendungsgebiete im Textildruck

Einsatzbereiche von Pixelgrafiken

Die Anwendungsgebiete von Pixelgrafiken erstrecken sich allen voran auf den digitalen Direktdruck und den Sublimationsdruck. Die Gründe hierfür liegen in der einfachen Umsetzbarkeit von vielfältigen Farb- und Helligkeitswerten sowie Farbverläufen, die beispielsweise bei Digitalfotos auftreten. Pixelgrafiken liefern je nach Anzahl der Bits eine nahezu unbegrenzte Farbvielfalt. Auch im Siebdruckdruck werden Pixelgrafiken beansprucht. Von grundlegender Bedeutung ist hierbei eine ausreichend hohe Bildauflösung.

Einsatzbereiche von Vektorgrafiken

Das Siebdruckverfahren ermöglicht die Darstellung von Sonderfarben und liefert farbechte Druckergebnisse. Dafür ist die Anzahl der Druckfarben im Vergleich zum DTG begrenzt, da die Druckeinrichtung mit hohem Aufwand verbunden ist, zumal jede Farbe gemischt wird und hierfür Film und Schablone zu erstellen sind. Für den Druck von Firmenlogos ergänzen sich Siebdruck und Vektorgrafik daher ideal, da beide mit einer überschaubaren Farbanzahl bestmöglich ihre Wirkung entfalten. Daneben lassen sich geometrische Formen und Schriften mithilfe der Primitiven optimal darstellen. Die variable Skalierbarkeit ohne Qualitätsverluste eignen sich zudem für weitere Formate wie Plakate etc.

Da der Flock- und Flexdruck ähnliche Anforderungen sowie Vor- und Nachteile aufweist – wie farbechte Druckergebnisse und begrenzte Farbanzahl –, stellen auch hier Vektorgrafiken eine sehr gute Ergänzung dar. Auch im Sublimationsdruck ist die Anwendung von Vektordateien möglich.

Siebdruck in Großauflage ab 20 Stück!

DTG ab 1 Stück!

Auf Grossauflagen.shirtigo.de kannst du Siebdruck-Großauflagen ab 20 Stück bedrucken lassen!

· Hochwertiges Druckverfahren
· Günstige Preise
· Express-Produktion
· Maximale Preistransparenz
· Erstklassiger Service

Das Shirtigo Cockpit bietet digitalen Direktdruck ab 1 Stück + Print-Fulfillment für gängige Shopsysteme!

· Intuitiver Print-Manager
· Einfache Shop-Integration
· 100 % Print-Fulfillment
· Nachhaltige Produktion
· Viele Branding-Möglichkeiten

Kurzinfo
Pixelgrafik vs. Vektorgrafik
Name
Pixelgrafik vs. Vektorgrafik
Description
In der digitalen Bildbearbeitung bilden Pixelgrafiken und Vektorgrafiken zwei grundlegende Typen. Ihre Gemeinsamkeit liegt in der Funktion, Bilder in eine digitale Form zwecks Darstellung und Bearbeitung umzuwandeln.
Author
Publisher
Shirtigo
Logo

References   [ + ]