Das Verfahren Print-on-Demand (POD) im Textildruck-Bereich umfasst vielfältige Möglichkeiten für eine nachhaltige Produktion. Während das POD-Modell im Vergleich zu gängigen Druckverfahren grundlegend ressourcenschonend ist, bieten POD-Dienstleister zusätzliche Wege, um das Nachhaltigkeitsangebot zu erweitern. Hierzu gehören etwa die Wahl der DTG-Druckmaschinen, Drucktinten und Textilzulieferer, ebenso wie der Stromanbieter, Versandverpackungen und -dienstleister.

Nachhaltiges POD-Verfahren

Print-on-Demand ist von Grund auf ein ressourcenschonendes Verfahren. Da ausschließlich Waren auf Bestellung bedruckt werden, entstehen keine überschüssigen Produktionen. Im direkten Vergleich fertigen klassische Textildruck-Hersteller im Vorfeld eine Vielzahl von Waren her, zumal mit steigenden Auflagen die Stückkosten sinken. Hieraus ergeben sich Überproduktionen mit geringerem Nutzwert. Mit dem POD-Verfahren lassen sich diese vermeiden, sodass Ressourcen in Form von Textilien und Drucktinte, aber auch Energien zur Herstellung, Lagerkosten und mehr geschont werden.

In der Regel erfolgt Print-on-Demand nach dem Dropshipping-Prinzip. Das bedeutet, dass der Zulieferer die Ware bei Bestellung direkt an den Endkunden verschickt, ohne dass der Online-Händler physischen Kontakt zur Ware hat. Im Vergleich zu üblichen Geschäftsmodellen im Textildruck-Bereich wird somit eine Lieferstrecke vermieden, sodass der entsprechende CO2-Ausstoß ausbleibt. Das POD-Verfahren schont damit nicht nur Ressourcen, sondern führt auch zu geringeren CO2-Emissionen.

Infografik: Klassischer Handel vs. Dropshipping

Klassischer Handel vs. Dropshipping: Volker Schukai, Drop-Shipping, CC BY-SA 3.0

Wassersparsamer DTG-Druck

Die Funktionsweise des POD-Geschäftsmodells beruht auf dem digitalen Textildruck (DTG). Anders als beispielsweise der klassische Siebdruck arbeitet das DTG-Druckverfahren wie ein Tintenstrahldrucker, nur dass anstelle eines Papiers ein Textil bedruckt wird.

DTG-Druckmaschinen

Der Siebdruck zum Beispiel ist mit viel Aufwand verbunden und beansprucht diverse Materialien zur Herstellung von Folienfilmen, Druckschablonen und mehr. Für die Fertigung und Reinigung der Schablonen fällt der Chemikalien- bzw. Pastenauftrag bis 20 Mal höher aus als beim DTG-Druck. Der Wasserverbrauch ist demnach sehr hoch, wohingegen DTG-Druckmaschinen kaum Wasser benötigen und weitaus weniger verschmutztes Wasser verursachen.

DTG-Druckmaschine von Kornit

DTG-Druckmaschine von Kornit

Wasserbasierte Pigmenttinten

In der Regel kommen beim digitalen Textildruck wasserbasierte Pigmenttinten zum Einsatz, die biologisch abbaubar sind. Im Vergleich zu Reaktivtinten erfordern Pigmenttinten um 75-80 % weniger Chemikalien bei der Textilpräparation und etwa 60 % weniger Energie. Darüber hinaus sind Pigmenttinten oftmals frei von Giftstoffen und Inhaltsstoffen und damit sicher für Kleinkinder und Babys.1

Nachhaltig und fair produzierte Textilien

Einige POD-Dienstleister beziehen ihre Produkte von Zulieferern, die ihr Augenmerk auf eine nachhaltige Herstellung richten. Der belgische Textilzulieferer bzw. -hersteller Stanley/Stella zum Beispiel fertigt Kleidungsstücke aus Naturfasern wie biologischer Baumwolle, Leinen, Eukalyptus und Buche. Alle Naturfasern stammen von nachhaltigen Plantagen. Selbst bei dem teilweise eingesetzten Polyester handelt es sich um Materialien, die innerhalb einer Kreislaufwirtschaft recycelt wurden.

Häufig achten Zulieferer darauf, dass nachhaltig gefertigte Textilien unter fairen, das heißt sozial verantwortlichen Produktionsbedingungen entstehen. Nachweisbar ist eine faire und nachhaltige Produktion mit entsprechenden Zertifikaten. Ausgestellt werden diese beispielsweise von Stiftungen wie etwa der Fair Wear Foundation (FWF). Diese stellt Anforderungen an die Produktion hinsichtlich fairer Arbeitsbedingungen. Werden diese erfüllt, erhält der Zulieferer ein entsprechendes Zertifikat. Weitere bekannte Zertifikate sind unter anderem GOTS, OCS Blended und OEKO-TEX.2

Ökostrom aus erneuerbaren Energien

Mit der Nutzung von Ökostrom für die Produktion können POD-Anbieter eine weitere nachhaltige Lösung bereitstellen. Ökostrom wird aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie, Wind- und Wasserkraft oder Biomasse erzeugt und stellt eine umweltfreundliche Alternative zu Strom aus Kernenergie oder fossilen Energieträgern dar.3

Grafiksymbole: Windrad, Sonne, Pflanze, Wasser führen zu Steckdose

Die vier erneuerbaren Energiequellen: Wind, Sonne, Biomasse und Wasser; Melanie Maecker-Tursun, Logo Renewable Energy by Melanie Maecker-Tursun V1 4c, CC BY-SA 4.0

Mit Ökostrom werden radioaktive Abfallprodukte vermieden, ebenso wie mögliche Unfälle in Atomkraftwerken, die schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Des Weiteren werden fossile Ressourcen wie Erdöl oder Kohle geschützt, die lediglich in nur Mengen verfügbar sind. Darüber hinaus produziert Ökostrom im Vergleich zur Energie aus Kohlkraftwerken weitaus weniger CO2-Ausstöße.

Plastikfreie Versandverpackungen aus Papier

Im Textildruck-Bereich stellen Versandbeutel aus Plastik geradezu einen Standard dar, da sie reißfest und zugleich sehr kostengünstig sind. Allerdings gelangen jährlich Millionen Tonnen Plastik ins Meer, die das Gleichgewicht der Umwelt beschädigen. Eine umweltfreundliche Ausweichlösung sind plastikfreie Versandverpackungen aus Papier. Für eine bestmögliche Nachhaltigkeit sollten sie einen hohen Recyclinganteil und wenige Frischfasern enthalten, da diese die Umwelt unnötig belasten. Ebenso sind schwer recycelbare Verbundmaterialien zu vermeiden.

Da POD-Dienstleister neben bedruckten Textilien häufig auch weitere Druckträger anbieten, existieren auch hier nachhaltige Verpackungslösungen. Während beispielsweise bedruckte Poster in der Regel in Versandrollen aus Papier verpackt werden, kommt häufig eine Luftpolsterfolie aus Plastik als Knitterschutz zum Einsatz. Diese wird auch für die Verpackung von bedruckten Tassen verwendet, um sie vor Stößen zu schützen. Für die Poster stellen recyceltes Schutzpapier und für die Tassen spezielle Kartons mit stoßabsorbierenden Stützwandungen aus Papier umweltfreundliche Alternativen dar.4

Klimaneutraler Versand

Durch den Versand bzw. Transport von unzähligen Paketen entstehen entsprechend viele CO2-Ausstöße. Aus diesem Grund warten einige Versanddienstleister mit einem klimaneutralen Versand auf. Eine Möglichkeit besteht darin, die Zustellung mittels schadstoffarmen Fahrzeugen, Elektroautos oder Fahrradkurieren erfolgen zu lassen. Diese Option ist allerdings eher innerstädtisch umsetzbar.

Eine andere, beliebte Option ist die Inanspruchnahme von Klimaschutzprojekten, wie zum Beispiel den sogenannten Moorfutures. Diese umfassen die Renaturalisierung von Mooren, welche in der Lage sind, Kohlenstoffdioxid zu binden. Hierdurch wird der CO-Ausstoß direkt ausgeglichen.5 Weitere Projekte zielen auf den Ausbau von erneuerbaren Energien ab, beispielsweise durch den Bau von Wasserkraftwerken.

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Nachhaltigkeit im Print-on-Demand
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Nachhaltigkeit im Print-on-Demand
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Das Verfahren Print-on-Demand (POD) im Textildruck-Bereich umfasst vielfältige Möglichkeiten für eine nachhaltige Produktion. Während das POD-Modell im Vergleich zu gängigen Druckverfahren grundlegend ressourcenschonend ist, bieten POD-Dienstleister zusätzliche Wege, um das Nachhaltigkeitsangebot zu erweitern.
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