Dropshipping, auch bekannt als Streckengeschäft, Strecken- oder Direkthandel, stellt eine Methode der Distribution aus der Logistik dar. Hierbei lagert ein Händler seine Ware bei einem Hersteller oder Großhändler. Im Falle einer Bestellung liefert der Hersteller die Ware direkt an den Käufer, während der Händler von ihr unberührt bleibt. Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das Verfahren im E-Commerce-Bereich unter Onlinehändlern, die Produkte im Onlineshop anbieten, die sie selbst nicht lagern. Hierdurch entsteht für sie kein finanzielles Risiko, da ausschließlich bestellte Ware geliefert wird.

Textildruck-Kontext:

In der Textildruck-Branche steht Dropshipping generell im Zusammenhang mit dem Print-on-Demand-Verfahren (POD). Der POD-Dienstleister agiert als Hersteller, indem er die Ware (erst) auf Bestellung produziert bzw. bedruckt. Häufig wartet er neben neutralen Verpackungen zudem mit Fulfillment-Leistungen mitsamt Produktionsabwicklung und Branding-Maßnahmen auf, wodurch die Lieferung aus Kundensicht scheinbar vom Händler stammt.

Dropshipping-Formen

Streckengeschäft (Logistik)

In der Logistikbranche wird das Streckengeschäft bereits seit geraumer Zeit im B2B-Bereich (Business-to-Business) eingesetzt. In der Regel handelt es sich dabei um Massengüter wie Getreide, Baustoffe oder Stahl, aber auch Verbrauchsgüter. Streckengeschäft bezeichnet hier die Art der Warenlieferung.

Der Zulieferer – häufig Hersteller – produziert die Ware und liefert sie nicht an den Händler, sondern direkt an den Abnehmer. Damit einhergehend regelt der Zulieferer sämtliche damit verbundenen logistischen Prozesse, von der Lagerhaltung über die Verpackung bis hin zum Transport. Der Händler nimmt dabei eine Vermittlerposition ein und zeichnet für die Lenkung der Warenströme verantwortlich, einschließlich Akquisition und Disposition.12

E-Commerce: Dropshipping und Fulfillment

Mit dem zunehmenden Wachstum des Onlinehandels nahm das Streckengeschäftsmodell im Laufe der Zeit Anklang im E-Commerce-Bereich, allen voran im B2C-Handel (Business-to-Customer). Onlinehändler führen in ihren Onlineshops Produkte, die beim Zulieferer oder Hersteller lagern. Dieser übernimmt im Namen des Händlers den Versand an den Kunden.3

Oftmals sind am Dropshipping sogenannte Fulfillment-Leistungen gekoppelt, das heißt sämtliche Tätigkeiten, die nach der Bestellung anstehen. Neben der Lagerhaltung und Kommissionierung gehören hierzu unter anderem die Verpackung, das Rechnungswesen und die Zahlungsabwicklung. Zusätzlich stellt ein Großteil der Dienstleister neutrale Versandverpackungen und Branding-Optionen bereit. Hierdurch entsteht für den Kunden der Anschein, dass ihm der Händler die Ware versendet – und nicht der Zulieferer.4

Infografik: Klassischer Handel vs. Dropshipping

Klassischer Handel vs. Dropshipping: Volker Schukai, Drop-Shipping, CC BY-SA 3.0

Dropshipping im Textildruck

Auch im Bereich Textildruck hat Dropshipping Einzug gehalten. Da die Textilien allerdings erst noch produziert bzw. bedruckt werden müssen, steht das Geschäftsmodell in enger Verbindung mit dem Verfahren Print-on-Demand (POD). Händler bieten zum Beispiel Hoodies mit speziellen Motiven in Onlineshops oder Marktplätzen zum Verkauf an. Erst nachdem der Endkunde ein Produkt bestellt, wird es von einem POD-Anbieter mit dem entsprechenden Motiv bedruckt. Da auch hier der Händler dem Kunden gegenüber oftmals als Direktlieferant auftritt, warten entsprechende Anbieter mit Fulfillment- bzw. Print-Fulfillment-Leistungen auf.

Print-on-Demand

Print-on-Demand ist ein Verfahren, das in der Buchdruckbranche beheimatet ist. Auf Grundlage der Digitaldrucktechnik werden Bücher auf Abruf bedruckt. Im Vergleich zu vorherigen Druckverfahren ermöglicht die digitale Technik die vergleichsweise kostengünstige und unkomplizierte Herstellung von kleinen und einzelnen Stückzahlen. Das gleiche Prinzip lässt sich auf den Textildruck übertragen: Der digitale Direktdruck (DTG) erlaubt ebenfalls eine preiswerte und einfache Produktion von Kleinmengen und Einzelexemplaren sowie die Textilbedruckung auf Bestellung.56

Dropshipping und Print-on-Demand ergänzen sich optimal, da bei beiden Verfahren die Waren ausschließlich auf Bestellung produziert werden.

Print-Fulfillment

Print-Fulfillment bezeichnet die Erfüllung der Aufgaben nach Vertragsabschluss im Rahmen der Bedruckung von Textilien oder anderen Bedruckstoffen. Hierzu zählen beispielsweise die Lagerhaltung, Verpackung und Zahlungsabwicklung. Fulfillment im klassischen Sinn umfasst unter anderem die Auslagerung der Ware an ein externes Lager. Das heißt der Händler veranlasst die Lieferung der Produkte vom Hersteller zum Lager. Im Textildruckbereich bilden Fulfillment-Dienstleister und Hersteller bzw. POD-Anbieter in der Regel eine Instanz, sodass die Ware nach dem Dropshipping-Prinzip vom Hersteller direkt an den Kunden geliefert wird.7

Anwendungsgebiete sind beispielsweise Onlineshops, in denen bedruckte Textilien angeboten werden. Damit der POD- bzw. Dropshipping-Dienstleister für den Endkunden nicht in Erscheinung tritt, liefern Fulfillment-Leistungen neben der logistischen Abwicklung auch neutrale Verpackungen und Branding-Möglichkeiten zur Markenstärkung. Hierdurch haben Shopbetreiber unter anderem die Möglichkeit, Kundenbestellungen mit Beilagen, Hangtags oder Lieferscheinen mitsamt eigenen Logo zu versehen.

Foto: Hangtag für Textilien

Branding-Beispiel: Hangtag für Textilien

Anwendungsbeispiel: Shopsysteme

Der digitale Direktdruck (DTG) erlaubt vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zumal im Vergleich zu traditionellen Druckverfahren wie dem Siebdruck nun auch Kleinmengen und Einzelstücke zu günstigen Preisen realisierbar sind. Eine der neuen Innovationen stellt die Verknüpfung mit gängigen Shopsystemen wie etwa Shopify oder WooCommerce dar. Händlern ermöglicht dies die Anbindung ihres Onlineshops an eine POD-Plattform mittels einer Schnittstelle. Tätigt ein Kunde eine Bestellung in dem entsprechenden Onlineshop, wird diese an die POD-Plattform weitergeleitet und an den Dienstleister übertragen. Letzterer produziert anschließend die Ware und versendet sie im Namen des Händlers direkt an den Kunden.

Illustration: Dropshipping-Prinzip

Kunde bestellt im verknüpften Shop > Bestellung wird vom POD-Anbieter übermittelt und produziert > Produkt wird direkt an den Kunden versendet

Anhand der Shopsystem-Anbindung wird deutlich, wie die drei Verfahren ineinandergreifen. Der Endkunde bestellt die Ware via Schnittstelle im Onlineshop, die an den Hersteller übermittelt und per Print-on-Demand produziert wird. Dank Dropshipping lagert die Rohware beim Hersteller, der neben der Bedruckung auch die Lieferung an den Kunden verantwortet. Print-Fulfillment regelt alle anstehenden logistischen Aufgaben und gewährt zusätzlich Branding-Optionen, sodass der Hersteller für den Kunden nicht sichtbar ist.

Vor- und Nachteile des Dropshippings

Vorteile

Dropshipping im Textildruck bietet vielseitige Vorteile für Onlinehändler. Da der Dropshipping-Dienstleister die Bedruckung der Textilien übernimmt und die Rohware lagert, entfallen für den Händler die Lager- und Produktionskosten. Er geht hierdurch kein großes Investitionsrisiko ein und kann beispielsweise Designs austesten sowie sein Produktportfolio ohne hohe Kosten erweitern. Des Weiteren übernimmt der Dienstleister den Versand und in Verbindung mit Fulfillment-Leistungen die logistische Abwicklung, sodass sich der Händler in vollem Umfang auf das eigentliche Geschäft konzentrieren kann.

Vorteile auf einen Blick:

  • Keine Lagerkosten
  • Keine Produktionskosten
  • Einfache, risikoarme Erweiterung des Angebots
  • Austesten von Designs
  • Fokus aufs Geschäft

Nachteile

Nachteilig ist dahingegen, dass die Gewinnspanne bei hohen Bestellmengen nicht so hoch ausfällt wie etwa unter Einsatz des klassischen Siebdruckverfahrens. Grund hierfür ist, dass die Kosten pro Stück durch das verwendete DTG-Verfahren immer gleich bleiben, während sie bei höheren Mengen beim Siebdruck sinken. Des Weiteren ist beim Dienstleister eine Provision auszurichten, wobei diese kaum im Verhältnis zu den Einsparungen durch das Dropshipping steht. Darüber hinaus hat der Händler nicht die Möglichkeit, die Produktqualität und die Auftragsabwicklung zu beeinflussen, und ist daher auf den Dienstleister angewiesen.

Nachteile auf einen Blick:

  • Keine hohe Gewinnspanne bei großer Nachfrage
  • Kaum Einfluss auf Auftragsabwicklung und Produktqualität

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Kurzinfo
Dropshipping
Name
Dropshipping
Description
Dropshipping, auch bekannt als Streckengeschäft, Strecken- oder Direkthandel, stellt eine Methode der Distribution aus der Logistik dar. Hierbei lagert ein Händler seine Ware bei einem Hersteller oder Großhändler.
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